Hofgeschichte
Geschichte zum Brendlberg
Im Jahr 1965 fasste die Familie Kleinecke den Entschluss in Ruhpolding einen alten Hof aus dem 17. Jahrhundert zu erwerben, den heutigen Gestütshof Brendlberg. Aber was so einfach klingt war in Wirklichkeit mit größten Schwierigkeiten verbunden: das Gebäude war verkommen und baupolizeilich gesperrt, es hatte nicht einmal Grundmauern. Dafür aber bot es dank seiner Feuchtigkeit einen optimalen Nährboden für Pilze jeder Art. Der heutige obere Stall war eine baufällige Scheune und das restliche Gelände bestand nur aus Sand und Steinen.
Frau Kleinecke senior erzählte: ,,Wir waren ja von früher her alle Pferdemenschen, da wir vor der Flucht in Westpreussen eine große Trakehnerzucht betrieben haben. Und da lag es nahe, dass wir früher oder später wieder etwas mit Pferden machen würden. Als dann die ersten Isländer nach Deutschland kamen beschlossen wir- zumal diese Pferde für das dortige Gelände wesentlich besser geeignet sind als z.B. Trakehner- uns einige anzuschaffen. Die Kinder waren auch begeistert und besonders Stephanie war von Anfang an mit Feuereifer dabei.”
Man “bestellte” also zunächst einen Wallach. Als dieser im Mai 1966 direkt aus Island nach Ruhpolding kam, stellte sich heraus dass “er” eine Stute namens ,,Tota`` war und obendrein noch tragend. Nach dieser Überraschung freuten sich natürlich alle auf das Fohlen, das Erste dem viele folgen sollten.
Erst einmal wurde dringend ein Reitplatz gebraucht, was wegen der malerischen Hanglage problematisch war. Zusätzlich gab es noch diverse Auseinandersetzungen mit einigen "Tierfreunden", die zu jener Zeit noch die wenig bekannte Robusthaltung der Isländer als Tierquälerei ansahen und Anzeige erstatteten. Ein daraufhin herbeieilender Gutachter des Tierschutzvereins stellte dann aber fest, dass die Pferde weder froren noch anderweitige Mangelerscheinungen zeigten und die Beschwerde war somit hinfällig.
1968 wiederum war bestimmt vom Aus- und Umbau, so dass 1970 endlich Dr. Reiner Klimke die 1. Reithalle des Gestütshofs Brendlberg einweihen konnte. An dieser Stelle wäre anzumerken, dass Michael und Ingrid Klimke, heute beide sehr erfolgreiche Dressur- und Vielseitigkeitsreiter, damals ihre ersten Reitstunden auf Sindri und Bleikur nahmen; der Brendlberg bürgt für eine gute, solide reiterliche Grundausbildung!
Allerdings durften die Isis schon bald nicht mehr an allen Turnieren teilnehmen. Harki hatte mehrmals Vielseitigkeitsprüfungen in Seeon und Gut Ising gewonnen und man schloss auf dringenden Wunsch der Großpferdereiter daraufhin die Isländer von der Teilnahme aus- es kann nicht sein, was nicht sein darf...
Aber zurück nach Ruhpolding. Auch jetzt rissen die Prominentenbesuche am Brendlberg nicht ab.
1973 machten Rosi Mittermeier, Christian Neureuther und die ganze Nationalmannschaft einen Ausritt zur Schwarzachenalm.
1974 zogen Solli und Svala bei der Bambiverleihung stolz den Schlitten mit Michael Schanze, Rex Gildo und Horst Janson.
1975 unterrichtete Steffi das russische Artistenensemble Moskau.
Der permanente Wachstum des Betriebs brachte natürlich auch immer mehr Arbeit mit sich und so wurden 1980 2 Lehrlinge eingestellt: Eva Rappl, die für den Hof bis 1995 hervorragende Dienste geleistet hatte und Marion Geiler, die nach wie vor als unersetzbare Kraft hier am Brendlberg tätig ist.
1983 wurde ein Brendlberg-Hengst, Gandur, in München gekört.
1987 nahmen 2 Stuten - Vin und Svört - erfolgreich an der FEIF- Prüfung in Wurz teil, einer äußerst anspruchsvollen Islandpferdeprüfung, ebenso 1991 der jüngste Hengst Hrappur-Yngri vom Isartal, der 1992 in München gekört und ebenfalls als Zuchthengst anerkannt wurde.
1992 bis jetzt:
Ihren Schwerpunkt sieht Stephanie Kleinecke nach nunmehr weiteren 22 Jahren in der Unterrichtung junger und jung gebliebener Reiter, die bei ihr eine hervorragende Aus- und Weiterbildung am Pferd erhalten und gleichzeitig Reiterferien machen können.
Dass Reiten Spaß macht und jung erhält, dafür ist wohl das ganze Brendlberg Team das beste Beispiel.